Elbsandstein-Dogtrekking: Tourenbericht

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Kletterstellen im Hellen, diesen haben wir noch im Dunkeln gemeistert

Mit großer Vorfreude lud ich die letzten Sachen in mein Auto und fuhr zunächst nach Leipzig und holte Jonas ab, um mit ihm dann zum Elbsandstein-Dogtrekking nach Bad Schandau zu fahren. Am Campingplatz angekommen wurden wir auch gleich freudig von Caro und Anja begrüßt.

Die super Stimmung der Teilnehmer, Helfer und Organisatoren war nicht zu übersehen. Um 18 Uhr trafen sich alle um die Strecken zu besprechen. Dort sprach sich unter den Teilnehmern schnell rum, dass die ersten zwei Kilometer sehr schwierig und einige Stellen nur kletterbar seien. Der Abend klang gemütlich bei ein paar Bier und netten Gesprächen aus.

Am nächsten Morgen ging es früh aus den Federn. Viertel nach fünf hab ich es dann aus dem warmen Schlafsack geschafft. Nun musste ich sputen! Für ein Frühstück blieb keine Zeit mehr, da ich mich um halb sechs mit Morris zum gemeinsamen Start verabredet hatte.

Zwei Minuten zu spät war ich abmarschbereit mit meinen beiden Hunden am Start und los ging der großartige Tag.

Es war noch finster, als wir nach wenigen Minuten zu den ersten Kletterstellen kamen. Es sollte sich bewahrheiten, sie waren wirklich schwierig zu begehen, Kotori und Taiga kannten solche Situationen schon aus vorherigen Wanderungen in Skandinavien.

 

Schnell zog ich meinen Pullover aus und es ging bei frostigen Temperaturen im T-Shirt weiter. 

Vor uns liefen drei Mädels, die wir überholten, zwei der Mädels schlossen sich uns an, da das Grundtempo gleich war. Nach einer guten Stunde ging es auch schon den ersten richtigen Anstieg hoch, die Sonne war mittlerweile oben und rundete die tolle Aussicht ab.

Man brauchte nicht lange um zu merken, dass es in dieser Gegend einige Treppenbauer gab, die ihre Arbeit mit großer Leidenschaft nachgingen und an allen möglichen Stellen Treppen in jeglicher Ausführung anbrachten.

Beim ersten Stempel angekommen, stieß von hinten Maria zu uns, die allerdings nicht lange bei uns blieb, da sie offensichtlich schneller war als wir. So wanderten Martina, Maria (eine andere), Morris und ich einige Stunden bergauf und bergab, machten bis Kilometer 25 nur kurze Verschnaufpausen. Aber nun war es soweit: Da ich nicht gefrühstückt hatte, musste ich jetzt etwas essen, und wir schoben eine zehnminütige Pause ein um etwas Energie zu uns zu nehmen. Bevor uns aber kalt werden konnte ging es weiter. Landschaftlich wurde uns bisher eine der schönsten Touren geboten, die ich bisher gewandert war.

Nach und nach stempelten wir unsere Karten an den jeweiligen Checkpoints. An einer der vielen Anhöhen angekommen schien der Weg nach links zu gehen, dort waren sie: die Treppenstufen! Ach, wie ich sie aber auch vermisste hatte ...

Aber diese waren anders: kleiner, steiler und es sollte hinunter gehen, mit 2 Hunden. Puh, das machte mir ordentlich Respekt. Mit einer Hand am Geländer und der anderen in den Geschirren meiner beiden Hunde, die zusammen etwa 65kg auf die Waage brachten, ging es abwärts. Es erforderte meine volle Konzentration, ein Schritt nach dem anderen.

 

 

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Taiga, Kotori und ich

Heile unten angekommen stellten wir schnell fest, dass wir falsch waren und wir die wirklich schwierige Stelle umsonst gelaufen waren. Es nützte nichts sich zu ärgern, also ging es gut gelaunt wieder aufwärts. 

So nach und nach machten sich an den größeren Anstiegen meine Beine bemerkbar. Ich ließ Kotori viel hinter mir laufen, da es weniger in den Beinen brannte, wenn er nicht zog.

Der Knackpunkt der Erschöpfung hatte mich nun etwa bei Kilometer 45 erreicht und Martina und Maria konnten an dieser Stelle auf deutlich mehr Kraftreserven zurückgreifen als ich.

Sie trennten sich von uns und gingen zügigen Schrittes voraus. Morris hatte starke schmerzen im Knie und kam nur langsam voran.

So beschloss ich alleine die letzten Kilometer zu laufen.

Großen Respekt möchte ich hier an dieser Stelle an Morris aussprechen, der so lange mit uns mitgelten hat und kurz nach mir erfolgreich das Ziel erreichte.

 

Ich hatte kurz mit dem Gedanken gespielt zu warten, aber meine Erschöpfung war so groß, dass es für mich darum ging das Ziel schnellstmöglich zu erreichen.

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Ich im Zieleinlauf, meine Hunde immer noch topfit im Gegensatz zu mir

So flogen die letzten drei Kilometer an mir vorbei. Da war er: der Campingplatz! Die letzten Meter waren geschafft und ein Gefühl von Stolz und Wehmut überzog mich.

 

Ich war nicht unbedingt Stolz auf mich, sondern vielmehr auf meine beiden Hunde, die alle schwierigen Passagen mit mir gemeistert hatten und mich in den schwierigsten Situationen nicht im Stich gelassen haben.

Das Essen, welches ich mir direkt nach dem Lauf gekauft hatte, bekam ich noch nicht runter, ich konnte nichts essen. So stellte ich es im Auto ab und genoss erst einmal eine zwölfminütige, HEISSE Dusche, die mir das Gefühl von Wiedergeburt gab. Nun schmeckte das vegane Essen hervorragend.

Nach und nach trafen einige der anderen Teilnehmer ein.

Nachdem Bernd, Sven und Tanja das Trekking gefinisht hatten, waren nur noch Nora und Alex auf dem Trail, die sich durchbissen und dann nach über 23 Stunden glücklich im Ziel ankamen.

 

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Anja und Caro am Start

Der Abend klang gemütlich mit Geschichten von Bernd über Halluzinationen (Maden, die den Boden besiedeln, und Bäume, die einen verfolgen) bei Läufen über 40 Stunden am Stück aus. 

Am nächsten Tag wurden alle Sieger und Teilnehmer geehrt.

Müde, mit brennenden Beinen und einem ordentlichen Muskelkater verließ ich überglücklich gegen Mittag den Campingplatz …

 Zum Schluss möchte ich Anja und Caro für die tolle Veranstaltung danken und mich für nächstes Jahr anmelden.

 

 

Lukas Sommer

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